Macht Mir Den Teufel Nur Nicht Klein
Zeitraum: 2015
Eigenes Projekt: Mit Poste Aérienne
Siebdruck-Heft, Fadenbindung, 28 x 37,5 cm, 16 Seiten
10 Künstler interpretierten die Teufelspaktthematik mittels der "Schwarzen Kunst" des Scherenschnitts.
Mit Arbeiten von Bene Rohlmann, C.Pom, Michael Zander, Boris Servais, Falk Nordmann, Frederik Jurk, Sung Hee Kim, Adrian Wylezol und Dieter Jüdt.
"Ich kann mich nicht bereden lassen, macht mir den Teufel nur nicht klein"
(J.W. Goethe)
Gleichgültig, ob die Seele das Herz oder der Schatten auf dem Spiel steht, der Handel mit dem Teufel hat von jeher ernst zu nehmende folge. In dem Psychothriller "Angel Heart" (1987) geht ein Soldat zur Zeit des Zweiten Weltkriegs einen Teufelspakt ein und möchte den Konsequenzen diese Pakts – dem Verkauf seiner Seele an den Teufel – entgehen, indem er seine Identität tauscht. Die Handlung des Films entspricht der eigentümlichen Logik eines Traums, eines Albtraums mit reicher Metaphorik. Es ist eine Suche nach dem Ich, eine Suche des Harry Angel nach der Wahrheit, nach seiner Identität. Und endet mit der Fahrt zur Hölle.
Adalbert von Chamisso schildert in der Phantastischen Novelle "Peter Schlemihls Wundersame Geschichte" (1813) den Verkauf von Schlemihls Schatten um das Glück zu erlangen. In diesem Tauschgeschäft wird des Menschen Seele zu einem Gegenstand und er büßt ihre Lebendigkeit und Wärme ein. So erwirbt der Held der Romantik durch seinen reichtum zwar Ansehen, jedoch nur um den Preis eines "kalten" Herzens. Der Verlust des Schattens ist hier gleichbedeutend mit der Gefährdung der persönlichen Identität. Indem sie ihren Schatten verkauft, gibt die handelnde Person einen wesentlichen Teil ihres Ichs auf.